Konsequenzen

Nachteile

Lebensqualität

Natur und Erholung

Oberflächennaher Grundwasserspiegel sinkt
Auswirkungen auf Biotope, Heinzlbachtal, Fichten-Waldbestand, Hausbrunnen
Denaturierung des Heinzlbaches
Massive Unterspülungen und Schädigungen des Bachufers durch übermäßige Wassereinleitung verändert anliegende Grundstücksgrenzen. Zukünftige dauerhafte Zuleitung durch Sprengstoffrückstände, Maschinenöl und Reifenabrieb mit dem Niederschlagswasser in den Kleinen Heinzlbach zerstört alle nachfolgenden geschützen Biotope und die Fauna des Baches bis hin zum FFH Gebiet des Regen selbst.
Flora & Fauna
vorhandene geschützte Tiere: Edelkrebse, Gelbbauchunken, Fledermäuse, Kreuzotter, Krötenwandergebiet
Wertminderung des Besitztums
Photovoltaik & Staub
Lebensqualität, Freizeitwert und Landschaftsbild werden nachhaltig zerstört
negative Auswirkungen auf Gemeindeattraktivität & Tourismus
Kosten für die Gemeinde (Straßenschäden, etc.)
Erschütterung durch Sprengungen bis Roßbach sind zu erwarten (Hausschäden?)

Vorteile:

Gewerbesteuer und Lohnsteueranteil für die Gemeinde Wald
Grundstückserwerb für neues Wohngebiet in Sonderbauzone?
Arbeitsplätze?

STAUB

Durch eine Wiederinbetriebnahme des Steinbruchs in Gumping würden viele Anwohner einer erheblichen Belastung durch die immense Staubentwicklung ausgesetzt. Obwohl man sich im Steinbruch Nittenau darauf beruft, vorbildlich mit eigenem Patent und regelmäßiger Prüfung alle gesetzlichen Richtlinien zu erfüllen (weil die Industrie die EU Norm zu umgehen versucht), ist eine Staubentwicklung, wie man sieht, nicht zu vermeiden. In Treidling geht die Hauptwindrichtung häufig nach Bodenstein. In Gumping wehen die krebserregenden Silikat-Feinstäube bei südöstlichem Wind in Richtung Asang und Diepenried, bei nordwestlicher Windrichtung in die nur 1900 m entfernte Gemeinde Wald.

Straßenbrücke Holzheim - B16 Richtung Holzseige Mittwoch 13.07.2011, 16.10 Uhr

Staub beeinflusst Gegenstände (Photovoltaik, Lackoberflächen, etc.)

Aber : Granitstäube sind Silikatstäube und führen auch zu gesundheitlichen Belastung als sogenannte A-Stäube. (Staub mit einer Partikelgröße von weniger als 5 µm ist lungengängig und kann bis in die Lungenbläschen (Alveolen) vordringen. Dieser Staub wird als A-Staub, früher: Feinstaub, bezeichnet.) Negative Gesundheitsauswirkungen können über die Jahre entstehen. DGUV

Auffahrt B16 aus Nittenau Richtung Wald, Mittwoch 13.07.2011, 16.07 Uhr

Stand der Wissenschaft in Deutschland:

Das Wissenschaftliche Komitee für die Festlegung von Arbeitsplatzgrenzwerten (SCOEL), das aus Toxikologen besteht und die EU-Kommission berät, sprach sich 2003 für die Festlegung eines Grenzwertes unter 0,05 mg/m3 aus.

Doch die Industrie fürchtete einen derartigen Grenzwert, der ein Mindestniveau des Schutzes in allen Mitgliedstaaten festlegen würde. Daher setzte sie sich dafür ein, dass ein alternativer Weg beschritten würde, den der EU-Vertrag ermöglicht, nämlich ein Sozialpartner-Abkommen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden an Stelle einer EU-Richtlinie (siehe Kasten 28). Mit diesem Abkommen, das 2006 abgeschlossen wurde, gelang es der Industrie, die Festsetzung eines EU-weiten Grenzwertes vorerst zu verhindern. Nur der Bausektor trat dem Abkommen nicht bei: Die Europäische Bau- und Holzarbeitergewerkschaft (EFBWW) argumentierte, dass das Abkommen lediglich dazu diene, strengere gesetzliche Schutzmaßnahmen zu verhindern.

EU-GRENZWERT NÖTIG

Die Europäische Bau-Holz-Gewerkschaft behielt diese Position seither konsequent bei und sprach sich klar für eine Aufnahme von Quarzstaub in die Richtlinie über krebserzeugende Arbeitsstoffe und für die Festlegung eines Grenzwertes von 0,05 mg/m3 aus. Die gleiche Position wird auch vom Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) vertreten.

Ein EU-weiter Grenzwert für Quarzstaub in der Richtlinie über krebserzeugende Arbeitsstoffe wäre ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Silikose und gegen Silikose-bedingten Lungenkrebs. Zumindest in Europa könnten diese schrecklichen und oft  tödlichen Krankheiten bald der Vergangenheit angehören. Und dies könnte auch ein Beispiel für andere Länder sein, in denen der Kampf gegen Silikose erst beginnt.

In den Gutachten der Steinwerke JS GmbH&Co.KG werden die Auswirkungen von Abbaumengen bis zu 714.000 Tonnen Gestein pro Jahr untersucht.

Für die Bearbeitung und den Abtransport der zunächst beantragten ca. 365.000 Tonnen/Jahr Granit an 6 Werktagen pro Woche zwischen 06.00-19.00 Uhr bzw. 6.00 - 22.00 Uhr aus dem neuen Steinbruch in Gumping ergibt sich bei 22 Arbeitstagen pro Monat auf 10 Arbeitsmonate pro Jahr gerechnet, ein täglicher Abtransport von 1636 Tonnen Granit, ca. 54,5 LKw à 30to. Da diese LKw auch leer zurückkommen, ist mit einer Verkehrssteigerung um mindestens 109 LKw pro Tag auf der Staatsstraße 2145 zu rechnen. Im laufenden Betrieb des Steinbruchs sollen aber zukünftig wie beantragt, diverse 2- bis 5- Achser zum Einsatz kommen.

Realitätsnah ist daher bei Abbau von 365.000 to/Jahr mit mindesten 250-300 pendelnden LKw unterschiedlicher Größe pro Tag auf der Staatstrasse 2145 durch die Ortschaften Gumping, Asang, Diepenried und Nittenau zu rechnen. Dies führt für die ansässigen Bürger in diesen Siedlungsgebieten zu einer signifikanten Verschlechterung der Verkehrslärmsituation nach TA Lärm Nr. 7.4, die selbst durch eine innerörtliche Geschwindigkeitsreduzierung aufgrund von Hanglagen und Straßenkurvigkeit nicht mehr kompensiert werden kann.

Literatur: BayLfU2004-2/1 Anforderungen zum Lärmschutz bei der Planung von Abbauflächen für Kies, Sand und andere Bodenschätze, Absatz 2, Arbeitszeiten 7.00-17.00 Uhr…. „Unabhängig von der Vorbelastung ist eine Zufahrt in Bezug auf Verkehrslärm auch schon bedenklich, wenn das Verkehrsaufkommen insgesamt dazu führt, dass die Orientierungswerte im Beiblatt 1 DIN 18005 vom Mai 1987 überschritten werden. In Ortsdurchfahrten mit Wohnbebauung ist dies bei geringem PKW Verkehr ab ca. 100 LKw-Fahrten am Tage zu erwarten“.

Die hohe Anzahl von zusätzlichen LKW erhöhen das Unfallrisiko auf der kurvenreichen und hügeligen Staatstrasse ST.2145 . Mit ihrem Gewicht stellen sie eine erhebliche Belastung für Häuser und Straßen dar. Ganz zu schweigen von steigendem Lärm, Straßendreck und Feinstaubaufkommen.
Das erhöhte Verkehrsaufkommen auf der schmalen Staatsstrasse von Nittenau nach Roßbach sowie die Belastung für die Gemeinden Roßbach, Wald und Nittenau sind ein Thema, das im Vorfeld einer Genehmigung des Steinbruchs vor Ort gemessen und nicht nur aufgrund der 30km entfernten Wetterstationen in Tiefenbach hochgerechnet werden sollte.

Besondere Brisanz erhält das BIS Genehmigungsverfahren auch durch die Tatsache, das der Steinbruch unmittelbar an der Landkreisgrenze zu Schwandorf grenzt, die Bürger der benachbarten Ortschaft Asang (LKR Schwandorf) aber trotz einer nicht für den zu erwarteten erhöhten Schwerlastverkehr ausgelegte innerörtliche Staatsstrasse 2145, durch die Gesetzesvorgabe im Genehmigungsverfahren hier keine Einwandmöglichkeiten haben.

LKW auf der Staatsstraße von Nittenau nach Roßbach

LKW in der Ortsdurchfahrt Asang