Sommer 2019

Jugendliche aus dem Umfeld der Steinbruchsee Besitzer versperren die Zufahrt und verbieten den Zugang zum See. Badegäste werden verjagt, Grill-Feuerstellen für nächtelange Partys werden gebaut. Die wildromantische Natur am Eingang zum SilberSee wird zerstört, vandalismusartig werden überall Bäume abgehackt oder deren Rinde mit Motorsägen eingeschnitten. Ein „Walddorf Astoria“ – BaseCamp wird gebaut.

Leserbrief von H. H., Fuhrunternehmer aus Nittenau in der MZ vom 23.09.2016

Zwischen 01.01.2011 bis 01.10.2016 wurden auf dem Straßenstück der ST2145 zwischen Gumping und Nittenau nachweislich mehr als 123 Unfälle mit PKW und/oder LKW registriert! Darunter 1 Toter innerhalb von Asang.

Antwort auf den Leserbrief von Hans Heimerl, Fuhrunternehmer aus Nittenau
erschienen in der MZ vom Fr, 23.09.2016

Wessen Brot ich esse, ….
den Rest mag sich der geneigte Leser selbst zusammenreimen.
Allerdings kann ich nicht umhin richtigzustellen, dass es all den engagierten und in die Zukunft denkenden Mitbürgern derzeit nicht um das bereits „vorhandene Verkehrsaufkommen“ geht oder darum, wie wer seine Brötchen verdient, um seine Familie und Kinder zu ernähren… Es geht darum in die Zukunft zu blicken und genau zu analysieren, was im konkreten Fall, auf den sie anspielen, weit über 200 LKW`s tagtäglich „zusätzlich“ auf der Staatsstrasse ST2145 für die Anwohner mit Kinder und auf Busverkehr angewiesenen Schüler bedeuten. Es geht darum zu überlegen, ob es für den Abbau an Steinmaterial, dessen grundsätzlichen Bedarf hier niemand leugnet, nicht Alternativen und Orte gibt, die besser geeignet sind und die nicht gerade in einem solch schutzwürdigen Gebiet wie Gumping liegen. Aber all das wollen Sie nicht sehen und betonen, wie ungefährlich Güterverkehr auf der Straße sei. Sie vergessen leider allzu schnell all die tödlichen Unfälle wie zB. vor zwei Jahren innerhalb Asang`s zwischen Tieflader/Harvester und Motorradfahrer.

Sie selbst sollten sich nur allzu gut vorstellen können, wie schnell ein Langholzzug am frühen Morgen in der „Gumpinger Kurve“ Baumstämme verlieren kann, die dann auf der Straße und aberwitziger Weise genau vor dem Bushäuschen in Gumping zu liegen kommen. Wie gut, dass damals keine Kinder „niedergewalzt“ wurden…

Ich denke nicht, früher war alles besser. Ich denke, wir haben es in der Hand, gemeinsam die Zukunft zu verbessern.

Bernhard Böhm
Gumping

Immissionsschutzrecht

Protokoll der Sitzung des Gemeinderats Wald zum Immissionsschutzrechtliche Verfahren:

Anmerkung: Die Gemeinde Wald bietet der Steinwerke JS GmbH&Co.KG von vornherein zahlreiche Sondervereinbarung an und ignoriert entscheidende Passagen im eigenen Flächennutzungplan, die einem Steinbruch und der Naturzerstörung entgegenstehen. Man zitiert gebetsmühlenartig immer wieder die nach fast 30 Jahren Wandel längst überholte Einstufung der Region zum Vorbehaltsgebiet für Bodenschätze G4 und vergißt, das gleichzeitig bestehende Vorbehaltsgebiet für Landschaft oder Windkraftnutzung zu erwähnen bzw. sich überhaupt irgendwie am Empfehlungscharakter des Flächennutzungsplans der Gemeinde zu orientieren.

Die Gemeinde hat bis heute keinen Vor-Ort-Termin und keine versprochene Teilbürgerversammlung vereinbart, um sich ein Bild von der Sachlage zu verschaffen. Nicht nachvollziehbar erscheint die Aussage aus dem Sitzungsprotokoll vom 13.07.2016

…Zu den öffentlichen Belangen, die nicht entgegenstehen dürfen: Hinsichtlich des Entgegenstehens öffentlicher Belange hat das Landratsamt Cham als Genehmigungsbehörde die einzelnen Gutachten des Antragstellers zu prüfen und zu bewerten. Mit diesen Gutachten werden die Auswirkungen des Steinbruchbetriebs auf die Natur und vor allem der schädlichen Umwelteinwirkungen wie Lärm oder Staub betrachtet. Der einzige öffentliche Belang, der aus bauplanungsrechtlicher Sicht der Gemeinde gegen den Betrieb eines Steinbruchs sprechen kann, wäre ein Widerspruch zu den Darstellungen im Flächennutzungsplan. Wie oben jedoch bereits ausgeführt, ist der im Antrag erfasste Bereich im Flächennutzungsplan und im Regionalplan als Vorbehaltsgebiet für Granit und Diorit dargestellt.“

Gegendarstellung:

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Wald stellt fest, dass es ein Vorbehaltsgebiet für Bodenschätze gibt. Alle Empfehlungen aber beziehen sich auf den weiteren Ausbau der nördlichen und westlichen Region Wald`s hinsichtlich Erholungszonen, Zusammenschluss der Feuchtraumbiotope und Förderung der Natur!

Ebenso wird empfohlen, das Straßennetz zum Erhalt des ländlichen Charakters nicht weiter auszubauen…

Im Flächennutzungsplan wird schwarz auf weiß auf die „vielseitigen Biotopstrukturen“ in diesem Gebiet hingewiesen und darauf, dass ihre „Sicherung und Optimierung“ anzustreben sei, weil sie im Gemeindegebiet zu den „faunistisch-floristisch wertvollen Biotopelementen“ gehören [FNP&LP 4.8.3]. Der besondere Naherholungswert der Region für die Bürger wird mehrfach betont [FNP&LP 4.9]. Die endgültige Erstellung eines Nutzungskonzeptes wird empfohlen.

Hier besteht eindeutig ein Widerspruch zu den Empfehlungen des Flächennutzungsplans! Unter diesen Kriterien ist nach unserem Befinden eine erneute Entscheidungsfindung des Gremiums sinnvoll.

Brief an die Regierung der Oberpfalz mit der Aufforderung tätig zu werden

Aufforderung zur Neubeurteilung des Vorbehaltsgebietes G4 für Bodenschätze und Wertung naturschutzfachlicher Qualitäten:

Brief an Regierungspräsidentin Brunner

Das Regierungspräsidium hat an die höhere Naturschutzbehörde verwiesen. Diese ist bis heute (2016) Ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen. Sie hat nur darauf hingewiesen, dass das Stein verarbeitende Unternehmen ja sowieso eine Untersuchung veranlassen müsste.  Die Firma JS Steinwerke Gmbh&Co.KG hat zwischen 2012 und 2014 mittlerweile massive Abholzungen des alten Baumbestandes (vornehmlich Tannen) vornehmen lassen. Alles Totholz wurde in die Bachläufe und Quellköpfe der beiden natürlichen Quellen im geplanten Abbaugebiet verräumt.